23 bewährte Tipps für den Zeitplan am Hochzeitstag
Als Fotograf begleite ich jedes Jahr viele Hochzeiten. Oft bitten mich die Paare in den Vorgesprächen um Empfehlungen für den Zeitplan ihres Hochzeitstages. Etwa, ob das Brautpaarshooting vor oder nach der Trauung stattfinden sollte, wann der beste Zeitpunkt für den Anschnitt der Torte ist oder ob der Brautvater seine Tochter an seiner linken oder rechten Seite zum Altar führen soll. Auf dieser Seite habe ich daher zahlreiche Tipps und Erfahrungen zusammengetragen, die aus meinen fotografischen Hochzeitsbegleitungen resultieren.
Vor der Trauung
Gemütliches Frühstück
Steht etwas früher auf als gewohnt und startet mit einem gemütlichen Frühstück in Eure Hochzeit. Aufregend wird es danach von allein – versprochen. Mit Eurem Lieblingsfrühstück legt Ihr die Basis für den ersten Teil eines langen Tags.
Wäre es nicht unangenehm, wenn Ihr vor dem Pfarrer und Altar sitzt und Euer Magen plötzlich vor Hunger zu knurren beginnt?
Das Getting Ready
Spätestens um 8 oder 9 Uhr beginnt für gewöhnlich das Getting Ready der Braut. Denn das Styling, Frisieren und Make-up nehmen schon einige Stunden in Anspruch.
Der Bräutigam hat’s da besser. Da er in der Regel schnell angezogen ist, kann er sich noch ein wenig Zeit lassen.
Die Braut sollte im zeitlichen Ablauf einen Puffer einplanen. Denn nicht selten dauert das Getting Ready länger als geplant. Ich habe es schon erlebt, dass die Braut buchstäblich eine Minute vor der dem geplanten Hochzeitstermin an der Kirche eintraf, abgehetzt und über den Verzug verärgert aus dem Auto stieg.
Aber nicht nur Friseur oder Visagistin können der Grund dafür sein, dass der zeitliche Ablauf ins Wanken gerät. Gerade im Ruhrgebiet kommt es sogar an Samstagen zu Staus und Baustellen auf den Autobahnen und Straßen.
Besser ist es, wenn die Braut entspannt und rechtzeitig eintrifft, im Hochzeitsauto wartet und noch einmal für den großen Moment, der ihr gleich bevorsteht, durchatmen kann.
Bei aller Aufregung genießt das Zurechtmachen und die schönen Fotos, die der Fotograf gegebenenfalls schon zu diesem Zeitpunkt macht. Ihr erlebt bereits jetzt schon Momente, die unwiederbringlich sind und an die Ihr bestimmt in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren gern zurückdenkt.
Denkt an die Ringe
Der Bräutigam hat sich angekleidet, die Braut ist nun bereit für den schönen Tag – überlegt noch einmal, ob Ihr alles Wichtige dabeihabt, bevor Ihr das Haus verlasst, um zum Standesamt oder zur Kirche zu fahren. Denkt an die Ringe und das Ringkissen. Oder sprecht die Person an, die Ihr mit dieser Aufgabe betraut habt, ob sie die Ringe eingesteckt hat.
Auf einer Hochzeit habe ich es erlebt, dass während der Trauung der Brautvater plötzlich verschwunden war. Wie sich später herausstellte, hatte niemand bei der Abfahrt zur Kirche an die Ringe gedacht. Daher lagen sie Mutterseelen allein zu Hause auf der Anrichte.
Der Brautvater war also nach Hause gefahren, was Gott sei Dank nicht weit entfernt lag, um die dort liegen gelassenen Ringe zu holen.
Der Pfarrer hatte es auch bemerkt, dass plötzlich der Platz neben der Brautmutter frei war. Geistesgegenwärtig verlängerte er den Gottesdienst, bis er den Vater schließlich wieder in der Kirchenbank sitzen sah.
Der Pfarrer war so erfahren, dass niemand die Verlängerung der Trauung bemerkt hat, wie mir das Brautpaar beim Nachtreffen erleichtert und schmunzelnd über die spontane Änderung des Zeitplans erzählte.
Personalausweis
Für die standesamtliche Trauung müsst Ihr auch die Personalausweise oder bei Partnern, die aus einem anderen Land kommen, die entsprechenden offiziellen Dokumente in der Handtasche oder in der Brieftasche dabei haben.
Denn vor jeder Trauung kontrollieren die Standesbeamten die Personalien. Berücksichtigt dafür einen Puffer im Zeitplan.
Taschentücher
Egal ob Ihr zum Standesamt oder zur Kirche fahrt, Taschentücher sollten stets dabei sein. Am besten welche aus Stoff statt aus Papier. Denn Stofftücher hinterlassen auf dem schwarzen oder dunkelblauen Anzug keine hellen Flusen.
Außerdem könnt Ihr damit Eure Freudentränen und bei Hitze den Schweiß besser von der Stirn und den Händen wischen.
Denkt bitte auch an das Wetter. In den vergangenen Jahren ist es im Juli und August oft sehr heiß gewesen. Zwangsläufig kommt daher irgendwann der Durst, in der Regel dann, wenn Ihr es am wenigsten brauchen könnt – beim Ja-Wort.
Daher sollten Braut und Bräutigam gerade an einem heißen Tag jeder eine kleine Flasche Wasser an eine unauffälligen Stelle unter den Kirchenstuhl stellen oder stellen lassen. Auch wenn Ihr es nicht brauchen solltet, die beiden Flaschen geben Euch ein sicheres Gefühl für den Fall der Fälle. Denn Dehydration kann arge Kreislaufprobleme auslösen.
Nehmt am besten Mineralwasser ohne Kohlensäure. Dann lauft Ihr nicht in Gefahr, ausgerechnet beim Ja-Wort plötzlich aufzustoßen. Auf Fruchtsaft solltet Ihr verzichten. Für den Fall, dass Ihr vor Aufregung etwas kleckert. Ihr möchtet sicher keinen roten Himbeer- oder gelblichen Orangenfleck auf Eurem schönen Kleid oder edlen Anzug.
Heißes Wetter: Getränke für die Gäste
Haltet bitte auch für eure Gäste etwas zu trinken bereit.
Timo und Verena hatten auf ihrer freien Trauung eine schöne Idee: Sie feierten auf einem ehemaligen Bauernhof. Dort funktionierten sie einen Karren zu einer kleinen mobilen Bar mit verschiedenen alkoholfreien Getränken um.
Vor und nach der Zeremonie konnte sich jeder bedienen. Außerdem war dieser Karren ein schöner Blickfang.
Plan B bei Regen
Denkt aber auch an die Möglichkeit, dass es regnen könnte. Partyzelte sehen zwar nicht schön aus, haben dafür bei Dagmars und Robins Hochzeit in Hemer so manches Kleid und teuren Anzug gerettet.
Die beiden hatten eigentlich einen schönen Tag erwischt. Doch ausgerechnet nach der Trauung weinte der Himmel Freudentränen. Die beiden waren froh, dass Freunde von Ihnen vorsorglich zwei Partyzelte vor der Kirche aufgestellt hatten.
Damit Euer zeitlicher Ablauf nicht unterbrochen wird, könnten zwei, drei Männer die Zelte während der Zeremonie aufstellen.
Nähzeug: Knöpfe lösen sich am liebsten zum ungünstigsten Zeitpunkt
Ihr mögt es kaum glauben, aber selbst ein kleines Notfallset mit Näh-Utensilien sollte besser mit dabei sein. Das harmloseste ist ein Knopf, der sich aus welchem Grund auch immer vor der Zeremonie vom Sakko des Anzugs löst.
Es geht aber auch schlimmer und mag wie konstruiert wirken: Aber vor ein paar Jahren habe ich es wirklich erlebt, dass an der Feierlocation durch eine ungeschickte Bewegung die Hose des Bräutigams riss. Das war ein riesen Schreck.
Aber die Trauzeugen behielten die Nerven und konnten nach längerer Suche Nadel und Faden besorgen und den Riss notdürftig flicken. Der zeitliche Ablauf war damit gerettet.
Pflaster
Die Braut sollte auch kleine Pflaster einstecken. Ihre Schuhe sind neu und sehr wahrscheinlich noch nicht eingetragen. Da kann es schnell passieren, dass sie sich die Ferse(n) wund läuft oder sich Blasen bilden.
Make-up
Gerade bei Hochzeiten an heißen Tagen empfiehlt es sich, wenn die Braut auch Make-up, Lippenstift, Kamm und Haarnadeln in Ihrem Täschchen hat.
Checkliste: Habt Ihr an alles gedacht?
- Ringe
- Ringkissen Stoff-Taschentücher für die Tränen
- 2 kleine Flaschen Mineralwasser ohne Kohlensäure
- Hochzeitskerze, wenn sie nicht bereits in der Kirche auf dem Altar steht
- Brautstrauß
- Für das Standesamt: Personalausweis oder bei Brautleuten aus anderen Ländern die entsprechenden offiziellen Dokumente
- Pflaster, falls die Braut sich in den neuen Schuhen die Ferse(n) aufscheuert
- Notfall-Nähzeug
- Make-up, Lippenstift, Kamm, Klämmerchen fürs Haar
- Liste mit den Namen für die Gruppenfotos
Während der Trauung
Keine Hochzeit ohne Lampenfieber
Männer können noch so ruhig sein und wie der Fels in der Brandung wirken. Wenn sie von vielen Augenpaaren beobachtet vor dem Altar auf die Braut warten, haben auch Männer Lampenfieber. Das erlebe ich immer wieder.
Der eine geht nervös auf und ab, der andere nestelt an seinem Sakko. Einmal flossen ganz heftig die Tränen, weil er sich so freute und das Warten ihn überforderte.
Liebe Bräutigame, genießt diesen Moment, so schlimm er sich in diesem Moment auch für Euch anfühlen mag. Wenn Eure Braut am Arm ihres Vaters in einem wunderschönen Hochzeitskleid den Mittelgang auf euch zuschreitet, begleitet von stimmungsvoller Orgelmusik, dann ist das ein tolles Erlebnis, das euch ewig äußerst positiv in Erinnerung bleiben wird.
Übrigens: Wenn Ihr der althergebrachten Tradition entsprechen möchtet, dann stellt Euch bitte mit Blickrichtung auf den Mittelgang an die rechte Seite des Altars und wartet dort darauf, dass der Vater Euch seine Tochter anvertraut.
Apropos Lampenfieber. Liebe Bräutigame, auch die Braut ist kurz vor der Trauzeremonie sehr aufgeregt und wartet darauf, endlich den Mittelgang zu Euch herunterzuschreiten. Das merke ich stets daran, wenn sie am Arm ihres Vaters schnell in Richtung Altar geht.
Daher mein Rat an die Bräute: Geht langsam, schreitet eher. Genießt diesen Moment, in dem alle Augen auf Euch gerichtet sind und alle Euch bewundern. Außerdem haben wir Fotografen länger Gelegenheit, diesen einzigartigen Moment in Bildern oder im Video festzuhalten.
Tipps & Informationen
Warum führt der Vater die Tochter zum Altar?
Es ist das symbolische Zeichen dafür, dass er die Tochter aus seinen beschützenden Händen entlässt, um sie in die beschützenden Hände des Ehemanns zu legen. Dieser wartet auf der rechten Altar-Seite auf die Braut (Blickrichtung Kirchenbänke).
Wo nimmt das Paar Platz?
Die Braut nimmt auf der linken, der Bräutigam auf der rechten Seite Platz. – Eigentlich.
Aber ich erlebe es sehr häufig, dass die Brautleute diese Konvention nicht einhalten. Aber weshalb auch. Es ist ihre Hochzeit, und ich finde, sie sollen sich hinsetzten, wo sie es mögen.
Auf welcher Seite geht die Braut zum Altar?
Heute gibt es dafür keine festen Regeln mehr.
Aber nach althergebrachter Tradition schreitet die Braut an der linken Seite des Vater zum Altar.
Schreiten Braut und Bräutigam gemeinsam zum Altar, dann hängt die Seite von der Konfession ab.
Evangelisch oder katholisch – der kleine Unterschied
Bei einer katholischen Hochzeit geht die Braut auf der linken Seite des Bräutigams. Bei einer evangelischen Trauung schreitet sie auf der rechten Seite.
Der Grund: Nach Auffassung der evangelischen Kirche nähert sich eine verheiratete Frau dem Altar. Nach Ansicht der katholischen Kirche gehen die beiden erst durch die Zeremonie den Bund der Ehe ein.
Gemeinsamer Auszug aus der Kirche
Nach der Trauung verlässt die Braut an der rechten Seite des Mannes die Kirche. Das ist sowohl nach evangelischer als auch katholischer Tradition der Fall.
Aber auch hier gilt meines Erachtens: Jedes Brautpaar soll es ganz so machen, wie es dies möchte. Oder wie es sich in diesem aufregenden Moment ergibt.
Nach der Trauung
Seifenblasen statt Reis
So schön der alte Brauch ist, das Paar beim Auszug aus der Kirche mit Reis zu bewerfen, die meisten Kirchen, Standesämter und Orte für freie Trauungen haben dies inzwischen verboten. Der Grund: Die kleinen Reiskörner können auf den Wegen und Pflastern mit Ritzen kaum bis gar nicht weggefegt werden.
Eine schöne und sehr beliebte Alternative sind Seifenblasen. Ich erlebe es immer wieder, wieviel Spaß selbst die älteren Gäste haben, die schillernden Bläschen in Richtung Brautpaar zu pusten.
Dabei braucht Ihr nicht die großen dunkelblauen Fläschchen zu nehmen, die wir aus unserer Kindheit kennen. Einige Anbieter haben >> handliche Flacons die wie Parfümproben aussehen, im Programm.
Genießt die Gratulationen
Kalkuliert in Eurem Ablauf ausreichend Zeit für die Gratulationen nach der Trauung ein. Die Gäste haben in der Kirche rund eine Stunde auf den Moment gewartet, um euch in den Arm zu nehmen und liebe Worte mit auf den Weg zu geben.
Damit, gerade bei einer großen Hochzeitsgesellschaft, keine Langeweile aufkommt, ist ein kleines Rahmenprogramm sehr schön und kommt immer gut an.
Ich erlebe ganz unterschiedliche Aktionen. Manche Brautleute überraschen Ihre Gäste mit einer mobilen Cocktailbar mit alkoholischen und alkoholfreien Mixgetränken. Andere buchen einen Eiswagen.
So sind die Gäste, die Euch gratuliert haben, beschäftigt und können bei einem Mixgetränk klönen. Kinder freuen sich über die leckere Nascherei und sind beschäftigt.
Beliebte Bräuche
Diese beiden Bräuche gibt es zwar schon sehr lange: Aber nach den meisten Trauungen müssen auch heute noch die Brautleute einen Baumstamm zersägen oder ein Herz aus einem Bettlaken schneiden. Stellt Euch mit Eurem Zeitplan also vorsichtshalber darauf ein.
Tipps & Anregungen für die Gruppenfotos
Ein guter Zeitpunkt für die Gruppenfotos ist nach den Gratulationen und dem Baumstammsägen/Herz-Ausschneiden. Dann sind noch alle Gäste vor Ort, die zu Eurer Trauung erschienen sind.
Die Kleingruppenfotos mit Eltern, Freunden etc. kann man unmittelbar im Anschluss machen oder an der Partylocation. Ich erlebe beides. Und beides ist gut umsetzbar. Egal wofür Ihr Euch entscheidet, macht aber auf jeden Fall eine Liste.
Notiert darauf die Namen aller, die Ihr bei den Kleingruppenfotos später auf den Bildern sehen möchtet. Denn kaum etwas ist schlimmer, als wenn plötzlich die Großmutter oder die Patentante nicht auf diesen Fotos sind, weil sie zum Beispiel auf der Toilette oder am Auto waren und ihr sie im Trubel der Hochzeit vergessen habt.
Drückt diese Liste einem Trauzeugen oder einer guten Freundin in die Hand und beauftragt diese, die Gäste zu holen. So könnt ihr an dem Ort, wo die Fotos gemacht werden stehen bleiben und müsst sie nicht zusammensuchen. Das spart an eurem Hochzeitstag wertvolle Zeit.
Brautpaarfotos: Bleibende Erinnerungen
Für das Brautpaar-Shooting gibt es zwei Möglichkeiten, dies in den Zeitplan zu berücksichtigen: Vor der Trauung oder danach.
Meiner Erfahrung nach wünschen die meisten Paare Ihre Fotos nach der Trauung. Die Gründe: Die Braut möchte sich erst beim Einzug in die Kirche dem Bräutigam in ihrem wunderschönen Kleid zeigen, während der Bräutigam genau diesen einzigartigen Moment erleben und genießen möchte.
Manche Brautleute sagen im Vorbereitungsgespräch aber auch: Wir möchten nicht zwischendurch unsere Gäste für das Shooting verlassen. In diesen Fällen ist für die beiden der sogenannte „erste Blick“, wenn sie im Hochzeitskleid und er in seinem Anzug das erste Mal auf einander treffen, ein toller Moment.
Wenn Ihr euch für ein Shooting vor der Trauung entscheidet, dann plant zusätzlich entsprechend Zeit für die Fahrt von der Fotolocation zur Kirche ein, inklusive Staus und Umleitungen. Sinnvoll ist es auch im Zeitplan einen Puffer zu berücksichtigen, damit ihr nicht mit dem Läuten der Glocken eintrefft.
Es ist schön vorher einmal kurz durchzuatmen, Haare und Make-up zu richten und innerlich sich auf das bevorstehende Ereignis einzustellen. Besonders dann, wenn der Bräutigam selbst das Auto fährt. Denn jeder erlebt es, dass viele Verkehrsteilnehmer sich heutzutage rüpelhaft benehmen, die Vorfahrt nehmen, riskant überholen. Als Autofahrer regt man sich darüber auf. So kann der fahrende Bräutigam innerlich runterkommen.
Wenn Brautpaarfotos nach der Trauung gemacht werden sollen, dann gebt Euren Gästen während dessen eine Beschäftigung. Viele Paare, deren Hochzeit ich begleite, geben am Ort ihrer Feier einen kleinen Sektempfang und schneiden die Torte an. So können sich die Gäste bei Kaffee und Kuchen unterhalten und merken gar nicht, dass Ihr eine Zeit lang mit mir für Fotos verschwunden seid.
Anregungen für Euer Brautpaar-Shooting findet Ihr >> in meiner Galerie.
Wie lange dauert das Brautpaarshooting?
Im Vorgespräch werde ich meist gefragt, wie lange das Brautpaarshooting dauert. Kalkuliert in Eurem Zeitplan eine halbe bis maximal eine Stunde ein. Das hat sich meiner Erfahrung nach bewährt.
Dann seid Ihr nicht zu lange fort und wir haben dennoch ausreichend Zeit für schöne Fotos. Wir können das Brautpaar-Shooting auch aufteilen und am Abend, wenn zum Beispiel die Sonne untergeht oder es dunkel ist, noch ein paar stimmungsvolle Abendfotos machen.
Manche Locations sind so idyllisch gelegen, dass wir nicht weit gehen oder gar fahren müssen und auf dem Grundstück Fotos machen kann. Zwei Beispiele dafür sind das Gut Kump in Hamm und das an der Ruhr gelegene Hotel Zweibrücker Hof in Herdecke.
Anschneiden der Hochzeitstorte
Apropos Anschneiden der Torte. Auch hier gibt es unterschiedliche Ansichten, wann diese Aktion im Zeitplan eingebaut werden sollte.
Die einen möchten, wie gerade beschrieben, ihre Gäste damit am Nachmittag überraschen, die anderen am Abend. Ich finde, es gibt einige gute Gründe, das Anschneiden am Nachmittag zu zelebrieren, auch wenn dann Tischfeuerwerk keine Stimmung erzeugen kann. Zum einen sind wir es gewohnt am Nachmittag Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen.
Natürlich kann man davon abweichen. Aber am Abend passt es nicht so gut in den Zeitplan. Meist gibt es gegen 19 Uhr das Büffet. Ihr esst mit Euren Gästen gemütlich bis 20.30 Uhr/21 Uhr. Nach einem Verdauungs-Schnäpschen oder -Espresso wird der Tanz eröffnet. Die meisten freuen sich dann darauf, sich nach dem guten und reichlichen Essen zu bewegen.
Das Hereinfahren der Torte und das Anschneiden sorgt oft für eine Unterbrechung, obgleich alle lieber tanzen möchten. Außerdem haben viele Gäste kurz nach einem langen Mahl, inklusive Dessert, häufig keinen Appetit auf weiteres Süßes.
Besonders dann, wenn ihr eine Buttercreme-Torte mit Fondant plant. Denn nur kurze Zeit später gibt es ja bereits um Mitternacht den nächsten kulinarischen Höhepunkt: entweder die beliebte Currywurst oder eine schmackhafte Käseplatte.
Wer die Torte aber gern am Abend anschneiden und sie mit stimmungsvollem Tischfeuerwerk hereinfahren lassen möchte, sollte in seinen Zeitplan etwa eine halbe Stunde für das Anschneiden und Essen einkalkulieren.
Denkt an Eure kleinen Gäste
Keine Hochzeit ohne Kinder. Denkt bitte in Eurem Zeitplan auch an sie und bringt ein paar Spiele und Mal-Utensilien mit. Wenn Ihr ausreichend Platz habt, könntet Ihr dafür einen Kindertisch reservieren.
Vielleicht gibt es unter Euren Gästen auch eine Schülerin oder Studentin, die an diesem Abend Lust hat, sich als Nanny um die Kleinen zu kümmern.
Spiele zur Unterhaltung
Auf manchen Feiern finden keine Spiele statt. Auf anderen überbieten sich Freunde, Arbeitskollegen, Vereinskameraden oder Stammtische mit kreativen Ideen, wie sie alle und vor allem das Brautpaar unterhalten können.
Gerade letzteres kann nach hinten losgehen, weil es einfach zu viele Spiele sind und zu wenige Möglichkeiten zum Tanzen.
Vielleicht habt ihr eine Art Zeremonienmeister oder jemand Vertrauten, der in eure Zeitplanung eingebunden ist. Sprecht mit ihm ab, dass nur so viele Spiele durchgeführt werden, wie Ihr es wünscht und in den Zeitplan passen.
Reden von den Vätern & Freunden
Ihr könnt in den Einladungskarten beispielsweise darum bitten, Spiele Euch oder bei Eurem Zeremonienmeister anzumelden.
Die Ansprach der Väter oder von den engen Freunden sind ein wichtiger Bestandteil der Hochzeitsfeier. Aber damit der Abend seinen Fluss nicht verliert und Euer Zeitplan nicht außer Takt gerät, solltet Ihr im Vorfeld mit viel Fingerspitzengefühl dafür sorgen, dass nicht zu viele und zu lange Reden gehalten werden.
Auf einer Hochzeit, bei der die Braut aus Kasachstan, der Bräutigam aus Deutschland stammt, habe ich es erlebt, dass beide eine kleine, aber sehr emotionale Ansprache an ihre Eltern gehalten haben. Es war sehr bewegend zu hören, wie Braut und Bräutigam sich bei ihren Müttern und Vätern bedankt haben und mit der Hochzeit offiziell das alte Heim verließen, um ein neues zu gründen.
Wer hat den Zeitplan im Blick?
Es ist immer gut, wenn jemand anderes die Zeit und damit den Zeitplan im Blick hat. Ihr seid an eurem großen Tag aufgeregt und unterhaltet euch mit vielen Gästen, sodass ihr schnell die Zeit vergisst.
Wenn ein Freund von Euch die Uhr im Blick hat, könnt ihr gewiss sein, dass alles rund läuft – also alle rechtzeitig beim Abendessen sind, der Tanz zum Beispiel um 22 Uhr beginnen kann und niemand vergisst, um 24 Uhr die Currywurst zu servieren.